Konzentrationsmangel, Haltungsschaden, Übergewicht: Natürliches Heilen beim Orthopäden

Eine hohe körperliche Leistungsfähigkeit stellt nicht nur die Basis für eine erfolgreiche Lebensbewältigung dar, sondern führt wissenschaftlich nachgewiesen zu besseren schulischen Leistungen.

Helfen und heilen ohne Nebenwirkungen oder besser  Nebenwirkung = längere Lebenserwartung. Wer möchte das nicht für sich und seine Kinder.  Wir möchten heute diese faszinierende Möglichkeit, die täglich für unsere Kinder aktueller wird, aufgreifen.  Eigentlich würde es dieses Artikels nicht bedürfen – würde man meinen – denn alle hier angegebenen Daten sind frei zugänglich und stammen zum Beispiel aus Tageszeitungen oder Journalen, welcher jeder von uns schon gelesen hat.
Lassen Sie sich als Eltern/Großeltern/Verwandte oder auch ihr Kinder/Jugendliche nicht abschrecken wenn ich jetzt zunächst die „harten Fakten“  wiederhole, die wir alle schon gehört haben und die auch unseren „Politikern“ sicher allen bekannt sind oder sein müssten.

Abbildung: Kinder bei einer Bergwanderung in Österreich (Gipfel über 3000 m). Deutsche Kinder findet man leider mehr in den Funparks im Tal, als auf den Gipfeln 

Das Problem:

1)     Ein Grundschulkind sitzt heute mindestens 9 Stunden am Tag (Tendenz wohl steigend) ,
es liegt 9 Stunde am Tag, steht maximal 5 Stunden und bewegt sich maximal 1 Stunde am Tag.

2)     Trotz vielfältiger Freizeitangebote überwiegen in der Freizeit bewegungsarme Aktivitäten wie Computerspiele etc. im Hause.

3)     Jede 3. Neuerkrankung an Altersdiabetes wird bei Jugendlichen festgestellt.

4)     30 Tage McDonalds Ernährung führt zu 25 Pfund Gewichtszunahme, einem Cholesterinspiegelanstieg von 168 auf 230, bedrohlichen Leberwerten und einem Anstieg des Körperfettanteiles von 11 auf 18 Prozent („Super Size Me: Morgan Spurlock im Selbsttest“).

5)     Häufiges Computerspielen und Fernsehen schadet dem Gleichgewicht (Universität des Saarlandes) und führt zum Haltungsschaden

6)     Kinder die sich regelmäßig austoben habe bessere schulische Leistungen und weniger Unfälle

7)     Ca. 23% der Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren sitzen mehr als 3 Stunden pro Tag vor dem Fernseher

8)     68 % der Kinder und Jugendlichen beim Pädiater geben Rückenschmerzen an

9)     Folgen von Bewegungsmangel : Gefäßschäden, Nervenleiden,  Nierenerkrankungen, Herzinfarkt, Erblindung, etc…….

10)  60 Prozent der Kinder in der Grundschule haben bereits Haltungsschäden, 25 Prozent eine Herz-Kreislaufschwäche, 40 Prozent Koordinationsschäden, etc…

Die Liste könnte nahezu beliebig fortgeführt werden!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Die meisten von Ihnen werden jetzt geschockt sein.  Viele werden sagen: „Das ist heute halt so, da kann Mann/Frau Nichts machen…………………..“.  „Die Kinder habe ja auch gar keine Zeit mehr und viel zu viel Schule und müssen soviel  lernen, wegen guten Noten.“

Schauen wir noch einmal kurz zu Punkt 1 und 7 der Liste: Zeit wäre vorhanden, wenn wir z.B.  den Fernsehkonsum um – nehmen wir an – nur 30 Minuten pro Tag reduzieren. Das wären gute 3 ½ Stunden pro Woche mehr Bewegung!  Die Schulnoten würden, wie oben gesagt – und ebenfalls wissenschaftlich bewiesen – mit mehr Bewegung besser! Recht haben Sie, dass die Ganztagsschule ohne Schulsportausgleich (m.E. hätte als gesunder Ausgleich mind. eine Stunden Schulsport verpflichtend eingeführt werden müssen!) die Kinder wahrscheinlich noch kränker gemacht hat.  Aus orthopädisch-ganzheitlich-medizinisch denkendem Bewusstsein heraus: Der Bewegungsausgleich ist noch wichtiger geworden. Ähnlich der Situation: Je klebriger das Essen – z.B. Kaubonbons, etc. – desto besser muss man Zähne putzen. 

Nun aber noch einmal ehrlich und selbstkritisch: Putzen nicht alle unsere Kinder und wir mindestens 2x pro Tag die Zähne. Warum sind uns die Zähne, die wir bekanntlich vollständig ersetzen können, wichtiger als der Rest vom Körper, u.a. wie oben dargelegt und wissenschaftlich bewiesen auch die Haltung und damit die Bandscheiben, das Augenlicht und das Herz! Vielleicht liegt es daran, dass Augen, Herz und Bandscheiben zu gut gebaut wurden von der Natur und sich erst spät melden, das heißt wenn es fast schon „zu spät ist“.   Außerdem ist Zähneputzen und das spätestens seit der elektrischen Zahnbürste, nicht mehr anstrengend (man könnte sogar gleichzeitig Fernsehen schauen). Das schmerzhafte bohren des Zahnarztes lernen wir sehr früh und unangenehm kennen. Die o.g. anderen Erkrankungen lernen wir  sehr spät/zu spät kennen und führen diese nicht auf unsere eigenen Versäumnisse, so wie das unterlassene Zähneputzen  zurück.  Das die bis dahin entstandenen Verletzungen, wie  ein umgeknicktes Fußgelenk, teilweise auch auf mangelnden Sport und fehlende Koordination zurückzuführen wären und nicht umgekehrt („Muss der Fußball spielen. Ist doch klar, dass man damit den Fuß kaputt macht“), beachten wir nicht. Leider sind in der orthopädischen Praxis nicht nur die Haltungsschäden bei Kindern, sondern auch die Unfallverletzungen durch mangelndes Körpergefühl, häufiger als die echten Sportverletzungen.
Was demnach tun, nachdem wir festgestellt haben: Zeit wäre vorhanden und gesund wäre es auch sich mehr zu bewegen.
=> Wenn nicht  Herzerkrankungen o.ä. welche gegen Bewegung sprechen vorliegen (sollten im Rahmen der U-Untersuchungen des Kinderarztes eigentlich  bereits ausgeschlossen sein):
Auf zum Orthopäden und Sportmediziner.  Dieser checkt für Sie/Ihr Kind den Knochen-Muskelbau durch (=orthopädischer/sportmedizinsicher Vorsorge-Gesundheitscheck) und sagt Ihnen erstens ob und zweitens wie intensiv sich Ihr Kind anfangs bewegen kann. 
Übrigens:
Ein Herz gesundes Kind kann man in aller Regel nicht überlasten. Leider wissen wir/die Deutschen dies viel zu wenig oder haben es vergessen.  Während z.B. in Österreich und der Schweiz auch für Kinder lange Wanderungen und Läufe normal sind und sogar als Wettkämpfe bis zum Bergmarathon erlaubt, ist dies in Deutschland nicht der Fall.  Wir haben wohl vergessen: Vor der Pubertät kann ein gesunder Junge der nur einen täglichen Schulweg von 2x 30 min zurücklegt (zu Fuß, nicht mit dem Bus!!) , 2x/Woche 1,5 Stunden turnt und jedes Wochenende mit seinen Eltern 20 km wandert einen Marathon innerhalb von 8 Wochen Vorbereitung schaffen (Zeit 3:28 Stunden, Vorbereitung zusätzlich 3x/Woche 20-25 min Hügellauf).  Herz- und Knochengesundheit vorausgesetzt, hat das Kind am Folgetag einen Muskelkater, aber sonst Nichts. Dies liegt daran, dass das Herz-Körpermasseverhältnis vor der Pubertät bei schlanken Kindern dem der weltbesten Kenianischen Marathonläufer entspricht! Überlasten können wir das gesunde Kind also nicht, nur langweilig kann es bei solchen Ausdauerbelastungen werden.  Wichtig ist, wie in dem Beispiel gezeigt, die Ganzkörperausbildung (2x pro Woche Gerätturnen).  Es gilt immer: Den ganzen Menschen betrachten und ganzheitlich ausbilden. Rechnen wir übrigens noch einmal: Zusätzlich zum normalen Schulweg, war es eine Familienwanderung und an Sport sogar in den letzten 2 Monaten nur 3 Stunden und 15 min/pro Woche! Im Schnitt weniger als 30 min Sport pro Tag.

Somit: Keine Angst vor Überlastung, ihr Kinderarzt oder Orthopäde hilft ihnen.
Er kann auch Hinweise geben, welche Sportarten sinnvoll und welche gefährlich sind.   Gut gemeint und für bereits sehr sportliche Kinder mit einem guten Muskelkorsett auch sinnvoll sind die in der letzten Zeit so häufig zu sehenden Großtrampoline in den Gärten. Für wenig oder gar untrainierte Kinder bergen diese aber unkalkulierbare Risiken von Knieverletzungen bis hin zu Wirbel-(Ermüdungs-)-Brüchen!!! 
Wichtig: Der Arzt sollte m.E.  nicht nur Arzt für Sportmedizin sein, sondern auch Sporterfahrung haben. Nichts ist schlimmer als der „rauchende“  Arzt der das Rauchen verbietet!
Auf Wunsch kann der Arzt auch Trainingspläne erstellen oder einen Fitnesstest durchführen.  

Bleiben folgende Fragen:
1. Kann ich mich gesund essen?
=> Klares nein! Aber ich kann durch gesundes Ernähren und auf meine Ernährung achten in Kombination mit körperlicher Aktivität, unnatürliche,  Zivilisationsbelastungen kompensieren und Erkrankungen vermeiden.  Also Vorsicht:  Bis dato hat noch kein Sportler die olympische Medaille gewonnen durch eine alleinige Diät!
2.  Wie oft bewegen? Regelmäßig und möglichst den ganzen Körper betreffend. In jedem Fall, aber was Spaß macht. Mit regelmäßig ist nicht unbedingt jeden Tag gemeint, sicher aber auch nicht einmal am Wochenende „volle Kanne“ und dann wieder 6 Tage gar nicht.
3.   Fun contra Sport? Das eine schließt das andere nicht aus. Gezieltes üben/trainieren sollte aber ebenso selbstverständlich sein wie „toben“.  Sonst enden wir, wie aktuell  mit der Schwimmfähigkeit unserer Jugendlichen. Alle können im Fun-Bad toben, aber immer mehr Kinder/Jugendliche sind Nichtschwimmer!

Zusammenfassend: Wollen wir unsere Kinder zu schlanken, selten stürzenden, d.h. motorisch begabten Jugendlichen werden lassen, die nicht bereits für/gegen Altersdiabetes und alle seine Folgen (s.o.) Tabletten schlucken und die nicht spätestens mit 17 Jahren wegen echten Haltungsschäden teilweise schon operiert werden müssen, dann bitte auf zum Sportverein, sowie vorab zum Pädiater und Orthopäden zur „Inspektion“, letzteres für alle die auf sich genauso gut aufpassen wollen, wie auf ihr Auto: 1x pro  Jahr.

Merksatz: Gesund ist was zu unternehmen und nicht was einzunehmen!